1860 München: Neuzugang Tomasov mit hohen Ansprüchen

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Der TSV 1860 München hat eine langjährige Tradition. Dies erkennt man nicht nur an der Gründungszahl im Vereinsnamen, sondern vor allem, wenn man national aber auch international Fußballinteressierte nach der Meinung zu diesem ganz speziellem Verein befragt.

Die 60 er Jahre mit Brunnenmeier und dem mitspielenden Torwart Radenkovic genügten zur Legendenbildung, aber vor allem Anfang des Jahrtausends, als Spieler wie Häßler, Cerny und Vanenburg die „Blauen“ sogar fast bis in die Champions-League geführt haben. Das Aus kam in der Qualifikation gegen den englischen Vertreter Leeds United. In den Folgejahren erwies sich die zwielichtige Finanzierung der Allianz Arena, speziell durch den Sohn von Karl-Heinz Wildmoser als erster Schlag gegen die scheinbar gesunde Löwenseele. Immer mehr wurde deutlich, dass Buchführung bei einigen 1860-Verantwortlichen scheinbar nicht auf allzu große Gegenliebe gestoßen hat und so wurden die finanziellen Probleme immer eklatanter.
Dazu gesellte sich im Jahr 2004 der völlig unnötige Abstieg aus dem Millionengeschäft Bundesliga. Seitdem dümpelt der Verein aus München Gießig scheinbar ambitionslos durch das Unterhaus des deutschen Fußballs. Zumindest seit geraumer Zeit kann der Verein wieder freier atmen, da der jordanische Investor Ismaik mit seiner Großzügigkeit einen Kader ermöglicht hat, der durchaus aufstiegstauglich zu sein scheint. Die erfahrenen Recken wie Gabor Kiraly, Daniel Bierofka und Benjamin Lauth bilden das Grundgerüst einer Mannschaft, die über eine enorme Qualität verfügt. Auch durch Neuzugänge, wie es der Kroate Marin Tomasov ist. Der 25- Jährige konnte mit zwei Assists gegen den MSV Duisburg auf sich aufmerksam machen. Jüngst gelang ihm beim 5:0 Erfolg gegen Baldham gar ein Hattrick. Indizien für eine hervorragende Entwicklung, die jedoch noch weiter voranschreiten soll.
Dazu meint der Spieler selbst gegenüber der „Bild“: „Ganz normal, dass es ein bisschen gedauert hat. Ein neues Team, eine neue Sprache, eine neue Stadt. Und außerdem habe ich sechs Monate nicht gespielt. Da braucht es einfach Zeit“, so der technisch starke Balkan-Akteur. Und sein Versprechen lautet: „Ich kann es noch viel, viel besser.“ Die Ambitionen des Außenbahnspielers sind enorm, denn er möchte nicht nur irgendwie aufsteigen. Sein klarer Wunsch lautet: „Am Jahresende will ich mit 1860 Erster sein.“
Trainer Rainer Maurer scheint es absolut zu freuen, dass die Zielsetzung beim hoffnungsvollen Neuzugang von solch einem Ausmaß ist. Immerhin darf diese selbstbewusste Kommunikation auch sehr gerne mit Taten auf dem grünen Rasen ausgefüllt werden. Zumindest bei den letzten Trainingseinheiten bewies Tomasov schon einmal Willen und Ehrgeiz, da er den Weg von seiner Wohnung zum Training per pedes absolvierte. Dazu erklärte er: „Ich wohne nur zehn Minuten vom Löwen-Gelände entfernt. Da muss ich doch nicht immer mit dem Auto fahren.“
Was besonders beeindruckt ist die Tatsache, dass er sich gegen den kroatischen Spitzenklub Dinamo Zagreb entschieden hat, um bei den „Löwen“ tatsächlich spielen zu können. Tomasov genießt sichtbar seine neue Heimat und schwärmt in der „Bild“: „Es gibt so viele schöne Plätze in München. Der Olympiaturm hat mir besonders gut gefallen, genauso wie der Zoo. Als nächstes will ich mal in den Englischen Garten.“ Ein großes Problem muss er dennoch reumütig zugeben: „Die Sprache ist das Schwierigste hier. Aber ich verstehe schon ein paar Dinge, auch das, was der Trainer sagt, und lerne viel in den Unterrichtsstunden.“ Auch an solchen Aussagen wird schnell erkennbar, dass sich Tomasov bei 1860 München möglichst schnell integrieren möchte. Dann fällt der sportliche Erfolg auch einfacher.